Flüchtlinge brauchen nicht nur Nahrung und Schutz, sondern auch Bildungschancen

Originally published by Anant Agarwal on LinkedIn: Flüchtlinge brauchen nicht nur Nahrung und Schutz, sondern auch Bildungschancen

Die Medien sind voll davon: Unsere Welt sieht sich mit einer schweren Flüchtlingskrise konfrontiert. Ich möchte eine Aktion vorstellen, die im Laufe des letzten Jahres entwickelt wurde und von der viele vielleicht zum ersten Mal hören. Bis heute haben über 1.000 Flüchtlinge erste Schritte in ein besseres Leben gemacht und wurden dabei von Kiron, einer in Deutschland ansässigen gemeinnützigen Organisation, unterstützt.

Kiron will langfristige Lösungen für eine Flüchtlingsbevölkerung anbieten, die im Laufe der Zeit noch weiter zunehmen wird. Mit seinem Engagement ebnet Kiron tausenden Flüchtlingen den Weg zu Bildung und Beschäftigung und ermöglicht ihnen damit von Anfang an ein besseres Leben.

Fast 60 Millionen Menschen weltweit wurden aus ihrer Heimat vertrieben – und über die Hälfte davon ist jünger als 18 Jahre. Diese Menschen kommen in verschiedene Regionen der Welt, z. B. aus Jordanien und dem Libanon nach Griechenland, Deutschland und in andere Länder.

Zu den größten Herausforderungen, vor denen sie stehen, gehört ihre Integration in neue Gesellschaften. Wenn die Krise anhält oder sich verschlimmert (was sehr wahrscheinlich ist, weil immer mehr Menschen ihr Zuhause verlassen müssen), werden viele dieser Flüchtlinge, insbesondere die lern- und arbeitswilligen Jugendlichen, ohne Beschäftigung dastehen und kaum Bildungschancen haben. Stattdessen stecken sie voller ungenutzter Energie, die ein Ventil braucht.

Kiron setzt bei einem wichtigen Teil des Integrationspuzzles an: Bildungslösungen für Flüchtlinge. Die Gründer von Kiron haben ein innovatives Modell entwickelt, das Flüchtlingen einen entbündelten und flexiblen Zugang zu Hochschulbildung und -abschlüssen anbietet. Die Kiron-Studenten lernen zunächst zwei Jahre lang in Online-Kursen und setzen das dritte und vierte Studienjahr dann an einer der Kiron-Partneruniversitäten fort und erwerben dort einen Hochschulabschluss – und zwar kostenlos.

Ansätze wie diese eröffnen Flüchtlingen neue Perspektiven, egal ob sie Studienanfänger sind oder ein begonnenes Studium durch ihre Flucht abbrechen mussten. Das Ziel ist einfach: Es geht darum, neue Bildungschancen zu schaffen, damit Studenten Abschlüsse machen und in ihren neuen Ländern besser leben können.

Kiron-Studenten sind für ihre neuen Länder enorm nützlich und stellen für die Wirtschaft ein großes Potenzial dar. 85 % der Studenten, die zuvor angestellt waren, hatten anerkannte berufliche Positionen inne und nur 15 % waren im Niedriglohnsektor tätig. Zudem beherrschen die Kiron-Studenten die englische Sprache gut, viele davon auf dem Sprachniveau B1 oder besser. Und diejenigen, die noch nicht so weit sind, können in der Sprachschule von Kiron ihre Sprachkenntnisse für ihre Gastländer verbessern. Mit Online-Lernangeboten wie MOOCs, von denen viele in englischer Sprache vorliegen, können sie ihr Wissen vertiefen und ausbauen.